Auch die Bilanz spricht für die Roten Teufel, die 20 der bisherigen 41 Pflichtspiele gegen Arminia Bielefeld siegreich gestalten konnten (elf Remis, zehn Niederlagen) und auch das bislang letzte Gastspiel in der SchücoArena mit 3:2 gewonnen haben. Aber: Die Ostwestfalen haben zuletzt gegen Kaiserslautern aufgeholt. Vier der letzten fünf Zweitliga-Duelle gingen an die Blauen. Das entspricht der gleichen Anzahl an Siegen wie in den 27 Aufeinandertreffen zuvor insgesamt (neun Remis, 14 Niederlagen).

Auf Seiten der Sachsen-Anhalter, die drei der letzten vier Pflichtspielvergleiche mit der KSV für sich entschieden und die als einziger Klub des nationalen Fußball-Unterhauses zehn der bisherigen 15 Partien verloren, hat Trainer Petrik Sander im Vergleich zum 2:0-Auswärtserfolg bei Hertha BSC eine personelle Änderung vorgenommen. Mathisen verdrängt Geschwill auf die Bank.

Der SCP verlor das Topspiel gegen Elversberg kürzlich mit 1:2 und Trainer Ralf Kettemann ebenfalls drei Veränderungen vor. Curda, Copado und Michel starten gegen Karlsruhe, weil Brackelmann rotgesperrt ist und Wörner und Tigges auf die Bank rotieren. Damit sitzt Paderborns bester Scorer Bilbija (neun Scorer) zu Beginn nur auf der Bank. In den letzten drei Spielen bekamen es die Westfalen mit direkten Konkurrenten im oberen Bereich der Tabelle zu tun. Gelingt den Gästen heute die Kehrtwende?

Insbesondere gegen Aufsteiger kannte der 1. FC Kaiserslautern zuletzt wenig Erbarmen. Seit Beginn der Saison 2024/25 holten die Roten Teufel aus sieben Zweitliga-Spielen gegen Aufsteiger 19 von 21 möglichen Punkten. Die letzten vier Ligaspiele gegen Teams, die in der Saison davor noch in der 3. Liga spielten, hat der FCK sogar allesamt gewonnen. Es ist die aktuell längste Siegesserie eines Zweitligisten gegen Aufsteiger.

Karlsruhe unterlag letzte Woche 2:3 in Darmstadt und Trainer Christian Eichner baut sein Startpersonal im Vergleich zu dieser Partie auf drei Positionen um: Beifus (Gelbsperre), Müller und Förster rotieren aus der ersten Elf und dafür starten Kobald, Rapp und Opitz von Beginn an. Der wichtigste Offensivmann beim KSC ist und bleibt dagegen gesetzt: Schleusener spielt vorne in der Spitze und hat bis dato sieben Treffer und zwei Assists beigesteuert.

Die Roten Teufel gewannen auswärts nur zwei von sieben Spielen (ein Remis, vier Niederlagen) und schossen lediglich acht Treffer auf fremden Plätzen. Dennoch läuft es insgesamt gut für die Pfälzer, die bereits bei acht Siegen aus 15 Zweitliga-Partien stehen. Das ist der höchste Wert für den FCK in der 2. Bundesliga seit zwölf Jahren. Nur in der Aufstiegssaison 2009/10 gewann Kaiserslautern an den ersten 15 Spieltagen noch mehr Spiele (elf).

Die KSV Holstein hat nur eine ihrer letzten neun Begegnungen in der 2. Bundesliga gewonnen und ist im Zeitraum von zweieinhalb Monaten in der Tabelle so weit abgerutscht, dass der Vorsprung auf Rang 16 nur noch zwei Zähler beträgt. Hatte der Bundesligaabsteiger aus dem hohen Norden auf die Pleiten beim 1. FC Kaiserslautern (1:4) und gegen Hertha BSC (1:0) mit dem spektakulären DFB-Pokal-Viertelfinaleinzug beim Hamburger SV geantwortet, reichte es im Ligaalltag nur zu einem 1:1-Auswärtsremis bei Eintracht Braunschweig.

Arminia Bielefeld hat zwar sieben der letzten zehn Zweitliga-Spiele verloren (zwei Siege, ein Remis), was in diesem Zeitraum der geteilte Höchstwert im Unterhaus des deutschen Fußballs ist. Dafür sind die Ostwestfalen heimstark. 71 Prozent aller Punkte der Saison 2025/26 holten die Blauen vor heimischer Kulisse (zwölf von 17), wo sie bereits 17 Tore schossen. Das überbietet ligaweit nur der 1. FC Kaiserslautern (19), der seinerseits in der Ferne ebenfalls deutlich schwächer als im eigenen Stadion performte.

Der 1. FC Magdeburg hat sein Punktekonto an den letzten beiden Spieltagen beinahe verdoppelt. Waren die Blau-Weißen als Tabellenletzter mit lediglich sieben Punkten in die Vorweihnachtszeit gegangen, zogen sie aus den beiden bisherigen Adventswochenenden optimale sechs Zähler: Dem 3:0-Heimerfolg gegen den 1. FC Nürnberg ließen sie einen überraschenden 2:0-Auswärtssieg beim formstarken Hertha BSC, für den Nollenberger (74.) und Ghrieb (90.+10) mit ihren Toren verantwortlich zeichneten, folgen. Der FCM hat sich die Chance erarbeitet, doch noch auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern.

Beide Teams befinden sich aktuell in einer Formkrise: Der KSC hat die letzten vier Pflichtspiele verloren und dabei satte 13 Gegentore kassiert! Dadurch sind die heutigen Gastgeber auf den achten Rang abgerutscht. Ähnlich verliefen die letzten Spiele aus Paderborner Sicht, denn der SCP unterlag in den letzten drei Pflichtspielen. Mit einem Auswärtssieg könnten die Westfalen jedoch zumindest über Nacht auf Rang zwei springen!

Die Pfälzer gerieten letzte Woche zwar im DFB-Pokal bei Hertha BSC unter die Räder (1:6), verbuchten am Wochenende aber einen 3:1-Heimsieg über Dynamo Dresden. Gegenüber dieser Partie muss Trainer Torsten Lieberknecht dennoch eine notgedrungene Veränderung an seiner Startelf vornehmen. Für Mika Haas (Gelbsperre) übernimmt dabei Florian Kleinhansl.

Schauen wir uns direkt an, wie beide Trainer die heutige Aufgabe personell angehen. Beim DSC gibt es im Vergleich zum jüngsten 0:1 in Bochum zwei Wechsel: Mitch Kniat bringt Noah Sarenren Bazee und Marius Wörl für Joel Grodowski und Christopher Lannert (beide Bank).

Nach den beiden Heimsiegen gegen Elversberg (2:0) und Karlsruhe (4:0) hat der DSC zuletzt drei Zweitliga-Partien in Folge verloren – darunter auch das letzte Heimspiel gegen Preußen Münster (1:2). Die Arminen sind damit auf Rang zwölf der Tabelle abgerutscht und wollen den Abwärtstrend heute stoppen. Da kommen die Roten Teufel als Gegner prinzipiell gerade recht, denn gegen den FCK gewannen die Blauen vier ihrer letzten fünf Pflichtspiele (eine Niederlage).