Fazit:
Hannover II sorgt mit Sicherheit für die Überraschung des Spieltags! Mit 1:5 gewinnen sie auswärts bei Aufstiegsanwärter SV Wehen Wiesbaden und zeigten dabei von Beginn an enorme Effizienz. Bereits nach zwei Minuten nutzten sie die Unachtsamkeit in der Wehen Defensive am zweiten Pfosten aus, doch Wiesbaden erholte sich schnell und glich schnell aus. Mit einem Doppelschlag schockte Hannover die Hessen und legte vor der Pause per Elfmeter nach. Auch in Halbzeit zwei zeigte sich nur ein kurzes Aufbäumen der Hausherren, stattdessen machten die Niedersachsen nach einem Konter den Deckel drauf und sammeln so wichtige drei Punkte im Abstiegskampf! Wiesbaden hat sich die Partie sicherlich anders vorgestellt und muss währenddessen den nächsten Rückschlag einstecken.

Mit einem Verzweiflungsschuss aus der Distanz versucht es Wehen nochmal. Das dürfte es gewesen sein.

Drei Minuten gibt es obendrauf. Die hätte es bei dem Spielstand wirklich nicht gebraucht.

Meier zieht den mit seinem linken Fuß von der rechten Seite auf das Tor. Stritzel kommt selbstbewusst aus dem Kasten und pflückt den Ball herunter.

Es gibt nach einem Abschluss von Sanne nochmal eine Ecke für Hannover. Die lassen sich bei der Ausführung sehr viel Zeit.

Die Wiesbadener Defensive verliert den Ball nach Eroberung im eigenen Strafraum. Glücklicherweise können sie weiteres Unheil noch verhindern, denn das hätte erneut kein gutes Licht auf sie geworfen.

Beide Trainer haben jetzt ihr Wechselkontingent ausgeschöpft. Die Partie ist natürlich deutlich abgeflacht und treibt in Richtung Ende.

Über Sanne und Kalem schalten die Hannoveraner schnell um. Am Ende schießt Kalem aus der Distanz auf das Tor, aber der zentrale Versuch wird von Stritzel lässig aus der Gefahrenzone gefaustet.

Durch die vielen Wechsel geht der Spielfluss natürlich verloren. Das wird aber zumindest Daniel Stendel völlig Wuppe sein.

Auch die Leistung in der zweiten Hälfte ist von Wiesbaden enttäuschend. Da erwartet man von einem Aufstiegsanwärter einfach mehr gegen den Tabellenvorletzten, der heute zugegebenermaßen nicht wie ein 19. spielt.

Auch Daniel Stendel kann bei diesem Spielstand nun Wechsel vornehmen. Die beiden Torschützen Stepantsev und Marino gehen vom Platz und werden von Meier und Sanne ersetzt.

Agrafiotis hat den Anschluss auf dem Fuß! Der Angreifer dringt nach einem Tunnel gegen Arkenberg auf der linke Seite in den Strafraum ein und visiert mit seinem linken Fuß die lange Ecke an. Sein Schuss touchiert noch den rechten Außenpfosten

Wiesbaden gibt jedoch nicht auf und will wenigstens den Fans noch etwas bieten. Mehr als einen Treffer hätten sie sicherlich verdient gehabt.

Tooor für Hannover 96 II, 1:5 durch Stefano Marino
Der Deckel ist endgültig drauf! Marino darf nun endlich auch treffen, nachdem er in Halbzeit eins extrem auffällig war. Kalem läuft über rechts den Konter, dann zieht er in die Mitte und sieht den mitlaufenden Marino. Der Stürmer geht ins Dribbling, legt sich den Ball auf den starken rechten Fuß und schlenzt ihn in die rechte untere Ecke.

Den Gästen gelingt derzeit immerhin etwas Entlastung. Das wird ihnen gut tun, wenn sie nicht durchgehend nur verteidigen müssen.

Und Stritzel muss wieder eingreifen! Nach einer Kopfballablage ist die Situation vor dem Torhüter undurchsichtig, doch im Nachfassen ist er zur Stelle.

Was geht hier noch für Wiesbaden? Die Hessen laufen zwar immer wieder an, aber das Bollwerk zu knacken, gelingt ihnen derzeit nicht. Ein Tor würde dem Ganzen sicherlich nochmal Leben einhauchen. Erstmal gibt es jedoch Freistoß für Hannover aus 30 Metern zentraler Position.

Wieder gibt es das Duell Marino gegen Carstens. Der Hannoveraner wäre durch gewesen, aber Weller entscheidet auf Foul des Angreifers.

Gelbe Karte für Stefano Marino (Hannover 96 II)
Marino will den Ball abschirmen und trifft Carstens am Fuß.

Gözüsirin nimmt sich der Sache an und hebt die Kugel über die Mauer, doch der Schuss ist deutlich zu zentral und kein Problem für Stahl. Die Hausherren laufen weiter an.

Gelbe Karte für Tim Walbrecht (Hannover 96 II)
Der Verteidiger zerrt den eingewechselten Agrafiotis zu Boden. Wiesbaden hat nun eine gute Freistoßchance 25 Meter vor dem Tor aus zentraler Position.

Wie es zu erwarten war, ist vor allem Wehen hier in Ballbesitz. Hannover wird sich vorwiegend auf das Verteidigen und einzelne Konter fokussieren. Vier Tore sollten ja eigentlich reichen. Eigentlich...

Die Hausherren sind mit ihrer ersten Hälfte nicht zufrieden und Nils Döring wechselt zur Pause zweifach. Der Platzverweis gefährdete Kiomourtzoglou verlässt genauso wie Bätzner das Feld. Mit Agrafiotis kommt ein Stürmer in die Partie. Das bedeutet, Wehen wird deutlich Offensiver agieren!

Halbzeitfazit:
Nach dieser ersten Hälfte muss man erstmal durchpusten. Durchpusten müssen vermutlich auch die Wiesbadener Spieler, denn sie liegen hier völlig überraschend mit 1:4 gegen überaus effiziente Hannoveraner zur Pause zurück! Dabei hatten sie den frühen Rückstand gut überstanden und erspielten sich schnell zwei große Chancen, die Kaya vergibt. Seine dritte große Gelegenheit verwandelte er dann allerdings und glich die Partie wieder aus. Ein Doppelschlag der Gäste mit einer Kopie des ersten Treffers und einem schönen Distanzschuss von Chakroun drehten die Partie auf den Kopf! Kurz vor der Pause bekamen sie außerdem noch einen schmeichelhaften Elfmeter. Wie kommt Wiesbaden aus der Kabine?

Wiesbaden hat derzeit überhaupt keine Antworten. Bei der gleich kommenden Halbzeitansprache möchte man wohl eher nicht dabei sein.

Tooor für Hannover 96 II, 1:4 durch Nick Stepantsev
Gerade hat er noch die Chance auf das 1:4 vergeben, doch vom Punkt aus bleibt er cool, verlädt Stritzel und schiebt unten rechts ein.

Elfmeter für Hannover! Matsuda taucht plötzlich auf der rechten Seite auf und dribbelt durch die Wehener Hintermannschaft. Er kommt zu Fall und Marino will mit dem Rücken zum Tor an den Ball gehen, wird dabei allerdings von Kiomourtzoglou sehr leicht zu Fall gebracht. Weller zeigt entschlossen und schnell auf den Punkt. Der Verteidiger hat zusätzlich Glück, hier nicht mit seiner zweiten Gelben Karte vom Platz gestellt zu werden.

Das hätte das 1:4 sein können! Arkenberg hat auf der rechten Seite viel Platz und flankt in die Mitte. Dort steht Stepantsev mutterseelenallein, doch er kann den Ball nicht auf das Tor bringen. Wiesbaden schwimmt.

Gelbe Karte für Husseyn Chakroun (Hannover 96 II)
Der Angreifer verliert im Dribbling den Ball an Johansson und hält diesen dann fest. Weller wertet das als taktisches Foul und verwarnt den Torschützen zum 1:3 dementsprechend.

Der Doppeltorschütze kann weitermachen und steht rechts wieder für den Freistoß bereit. Ausführen tut den Freistoß allerdings Matsuda, doch Stritzel kann die Situation vorerst bereinigen.

Gelbe Karte für Felix Luckeneder (SV Wehen Wiesbaden)
Kalem wird auf der rechten Seite freigespielt und geht mit dem zweiten Kontakt an Luckender vorbei. Der weiß sich nur mit einem Foul zu helfen und der Hannoveraner muss behandelt werden.

Tooor für Hannover 96 II, 1:3 durch Husseyn Chakroun
WAS IST DENN HIER LOS? Auch der starke Chakroun belohnt sich für die erste halbe Stunde! Von links kommend kann er ins Zentrum dribbeln, ohne richtig gestört zu werden. Aus knapp 18 Metern zentraler Position schweißt er den Ball in die linke Ecke. Da ist für Stritzel nichts zu halten.

Tooor für Hannover 96 II, 1:2 durch Robin Kalem
Mit einer Kopie des ersten Treffers geht Hannover wieder in Führung! Matsuda geht auf links an die Grundlinie und flankt an den zweiten Pfosten, wo Kalem erneut einköpfen kann. Das hatte sich in den letzten Minuten angedeutet!

Das Schlitzohr Kalem zieht den Freistoß flach auf das Tor. Marino rutscht vorbei, aber auch Stritzel hat Probleme, den Ball festzuhalten. Schlussendlich klären die Wiesbadener.

In den letzten Minuten sind die Gäste das bessere Team. Auf der linken Seite zieht Chakroun gegen Bätzner den Freistoß. Das ist eine gute Gelegenheit für eine Hereingabe.

Das muss die Führung für Hannover sein! Chakroun setzt sich gut durch, weshalb Marino frei auf Stritzel zu laufen kann. Von der linken Seite aus im Strafraum entscheidet er sich für die kurze Ecke, doch der Keeper ist schnell unten und kann parieren.

Kalem schlägt den Freistoß an den zweiten Pfosten zu Wahlbrecht, der querlegt. Carstens klärt artistisch zur Ecke, ehe Stepantsev an die Kugel kommt.

Gelbe Karte für Orestis Kiomourtzoglou (SV Wehen Wiesbaden)
Chakroun zieht das Tempo an und wird dann vom Verteidiger gelegt. Da es das erste Foul überhaupt war und auch noch etwas Ball im Spiel war, ist die Gelbe Karte vielleicht etwas zu viel.

Er führt die Ecke auch selber aus, aber die ist schwach getreten und erreicht den Fünfer nicht einmal. Hannover bleibt immerhin in Ballbesitz.

Kalem setzt sich auf der rechten Seite durch und holt eine Ecke heraus. Was bringt diese ein?

Tooor für SV Wehen Wiesbaden, 1:1 durch Fatih Kaya
Beim dritten Versuch hat er seinen Treffer! Nach einem langen Schlag von Stritzel wird per Kopf in den Lauf von Kaya verlängert. Der spielt Wallner schwindelig und lupft dann über Stahl. Matsuda will noch klären, erreicht das Leder aber nicht mehr. Dieser Ausgleich ist verdient!

Es geht hier wirklich Hin und Her. Bei dem Tempo ist es teilweise schwierig, überhaupt hinterherzukommen.

Mockenhaupt und Bätzner verlieren im Spielaufbau den Ball. Marino wird in den Strafraum geschickt, dort lässt er einen Gegenspieler ins Leere rutschen und will querlegen. Es ist allerdings kein Mitspieler in Position. Da hätte er es ruhig selbst versuchen können.

Wiesbaden kreiert Chance nach Chance! Nach einer Flanke von Jacobsen kommt Gözüsirin zum Schuss, weil die Gäste nicht dazwischen gehen. Sein Schuss geht knapp rechts am Tor vorbei.

Nach einer Ecke kommt Kiomourtzoglou im Strafraum frei zum Abschluss, doch verzieht. Wehen scheint der Gegentreffer überhaupt nichts auszumachen.

Stahl rettet Hannover! Im Aufbauspiel verlieren die Gäste den Ball. Flotho spielt quer auf Kaya, der aus elf Metern direkt abschließt. Diesmal wählt er die hohe Variante, doch Stahl reißt die Hand hoch und wischt den Schuss über die Latte.

Die Partie kommt hier nicht zur Ruhe. Wiesbaden ist direkt wieder im Vormarsch und setzt sich am gegnerischen Sechzehner durch. Bisher kann es Hannover aber immer irgendwie noch verteidigen.

Beinahe trifft Wiesbaden zum Ausgleich! Wehen kombiniert sich bockstark hinter die Kette und Bätzner ist rechts komplett durch. Im Rückraum sieht er Kaya, der flach abschließt, aber gefühlt die gesamte Hannoveraner Defensive steht auf der Linie und blockt den Schuss ab. Was für eine Anfangsphase!

Und Hannover läuft weiter vorne an und setzt die Wiesbadener im Aufbauspiel kräftig unter Druck. Wie reagieren die Hausherren auf diesen frühen Rückstand?

Tooor für Hannover 96 II, 0:1 durch Robin Kalem
Was ist denn hier los? Die Hannoveraner führen nach nicht einmal 90 Sekunden bei Wiesbaden! Carstens wird unter Druck gesetzt und spielt dann eine fatale Seitenverlagerung in den Fuß von Matsuda. Der geht bis zur Grundlinie und flankt an den zweiten Pfosten, wo Kalem komplett blank steht und einköpft.

Nils Döring vertraut der gleichen Startelf wie bei der letzten Partie, muss aber gezwungenermaßen auf einer Position wechseln. Für den am Knie verletzten Goppel beginnt Johannsson. Daniel Stendel hingegen bringt mehr Veränderung rein. Stahl ist von seiner Verletzung wieder zurück und hütet den Kasten. Außerdem steht auch der genesene Wahlbrecht wieder in der Startelf. Außerdem beginnen auch Stepantsev und Westermeier.

Denn die Gäste aus Hannover haben es als Aufsteiger aus der eher schwächeren Regionalliga Nord traditionell schwer in der 3. Liga. Nach neun Spielen haben sie nur acht Punkte auf dem Konto und belegen damit derzeit den vorletzten Tabellenplatz. Doch die Niedersachsen sind gut drauf! Zuletzt gab einen 3:1 Erfolg gegen die Zweitvertretung der Schwaben und ein torloses Unentschieden gegen Cottbus. Gerade die drei Tore gegen Stuttgart werden ihnen gut getan haben, denn ansonsten stottert die Offensivmaschinerie noch etwas. Vier der acht Punkte holten sie übrigens auswärts. Da könnte heute mit einer aufopferungsvollen Leistung weiteres dazukommen!

Wehen steht auf dem dritten Tabellenplatz und ist punktgleich mit dem zweiten der Tabelle aus Dresden drei Punkte hinter Sandhausen. Die Männer aus Hessen sind nicht darauf aus, mehrere Saisons in der dritthöchsten Spielklasse zu verbringen. Zuletzt schwächelten sie allerdings etwas. Aus den letzten vier Spielen, wovon allerdings auch zwei gegen Aue und Sandhausen waren, gelang ihnen nur ein Sieg gegen Osnabrück, der überdies mehr als glücklich war. Das ist zu wenig für die Wiesbadener Ansprüche und da kommt die Partie heute eigentlich doch wie gelegen?

Wenige Tage nach der Länderspielpause geht die 3. Liga schon wieder weiter. Beim Duell zwischen Wiesbaden und Hannover an diesem zehnten Spieltag heißt es Absteiger gegen Aufsteiger und die bisherige Saison beider Teams entspricht ungefähr dem, was man erwarten durfte.